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16. August 2004 |
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| Lieblingspfeil Nr. 229 |
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Verpfeilter Buchstabe
Dieses tag taucht zur Zeit oft in meiner
Nachbarschaft auf... besonders gerne
über Klingeln an den Hauseingängen.
Das "K" vom tag "A•K" ist verpfeilt...
allerdings handelt es sich um ein "lose"
Pfeilspitze, die Spitze ist also dem
Buchstaben "K" nur zugeordnet und
icht direkt mit ihm verbunden.
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| Lieblingspfeil Nr. 228 |
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Ein taillierter Pfeil
Taillierte Pfeile werden relativ selten
eingesetzt, da sie in der Regel undyna-
misch, also "unpfeilig", wirken.
Hier aber wird so ein taillierter Pfeil re-
lativ sinnvoll eingesetzt, da so der Pfeil
weniger aggressiv wirkt: immerhin
soll die heilende Wirkung einer Salbe
mit Stoffen, die durch die Haut aufge-
nommen werden, also durch die Haut
dringen, dargestellt werden...
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| Lieblingspfeil Nr. 227 |
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Eine Pfeilgruppe
Das Firmenschildchen einer Zaunfirma –
der stilisierte Zaun des Firmenlogos er-
innert daran, dass das Zeichen Pfeil
nicht nur vom Indianer-Pfeil, sondern
auch vom Speer abgeleitet werden
kann... mit mehreren in den Boden ge-
steckten Speeren konnte man einen
Weg absperren, einen temporären Zaun
bilden.
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| * | ...gerade eben habe ich mal nachgeguckt: das Projekt ist immer noch nicht online. |
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* | DAS Beispiel ist folgendes: bevor ich eventuell von einem Feind getötet werde, begehe ich, behauptend das dies eine prima Verteidigunsstrategie sei, Selbstmord... das ist auch eine Form von Konfliktvermeidung. Und einer der Gründe, wes- halb das Modell "wehrhafte De- mokratie" so schlecht funktio- niert. |
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| Entwurf für ein Graffiti für eine Sitzbank der S-Bahn in Berlin, 2004 |
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für www.fijnkost.org* ist mir jetzt nicht
ganz deutlich. Kannst Du mir mal erklä-
ren?«
H: »Allgemein formuliert, geht es um
eine Reaktion auf eine um sich greifende
irrwitzige Denkfigur: wenn etwas von
anderen, von außen, bedroht wird, vernich-
tet man es lieber selbst: "Freiheit", "De-
mokratie" oder "Schönheit"* – wie in mei-
nem Beispiel hier: bevor ich schöne Sitz-
bezüge in der S-Bahn verwende, die dann
beschmiert werden, nehme ich doch gleich
solche, deren Muster aussehen, wie aus
tags zusammengesetzt... damit keiner
mehr Lust hat sie zu beschmieren, bzw.
wenn es doch dazu kommt, ein tag mehr
nicht weiter auffällt. Dass diese Sitze
aberwitzig hässlich sind, sein müssen,
wird in Kauf genommen.
So kommt es dann zu meinem "Entwurf
für ein Graffiti (weißes Quadrat) für
eine Sitzbank der S-Bahn in Berlin"... «
W: »Es ist nicht, dass ich die Arbeit nicht
mag. Es ist nur wenn wir denn endlich
etwas für's Netz machen kannst, lass es
dann auch so sein. [...] Ich habe dich
mehr am Rechner gesehen damals in
Ateliers Arnhem als irgendwo anders.
Enfin, lass dich mal was Schönes ein-
fallen.«
| Nachtrag |
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| Kran-Pfeil ausgeschnitten... |
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| Lieblingspfeil Nr. 226 |
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Kontrollverlust
Ein Pfeil, der irgendwie was mit einem
Kran zu tun haben könnte (der schwere
Haken unter dem Pfeil) und von einer
gestrichelten Linie als "Ausschneide-
Hinweis" umgeben ist, zeigt auf die
Worte "KONTROLL•VERLUST"... und das
alles auf einem wild plakatierten (und
auch schon wieder beschädigten), als
Veranstaltungshinweis auftretenden,
Plakates.
Dafür, dass es hier um Kontroll-Ver-
lustgehen soll, ist erstaunlich viel zu
sehen, was anderes assoziieren lässt:
echte Maloche – der Kranhaken, eine
Anleitung – wie was auszuschneiden
ist, die Blicklenkung – der, das Plakat
dominierende, rote Pfeil.
Pfeile im allgemeinen haben, hin- und
anweisend, durchaus etwas Autoritäres
und viel mit Kontrolle zu tun...
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| Lieblingspfeile Nr. 225 |
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weitere Varianten von Pfeilspitzen
Hier ist schön zu sehen, wie unter-
schiedliche Produktionsmittel bei
sehr verwandten Pfeilspitzenkon-
zepten zu deutlich unterschiedlichen
Arbeitsergebnissen führen: beide
Spitzen sind aus der einfach fortge-
setzten Linie des Pfeilkörpers ent-
wickelt.
Die gesprühte Variante der Schleifen-
spitze ist weich und, gerade durch den
letzten, sehr schleifig geratenen Wen-
depunkt (genau an der eigentlichen
Pfeilspitze), in der Wirkung diffus,
während die mit einem Edding-Stift
gezeichnete Spitze zackig unfreund-
lich wirkt.
Weitere Schleifenspitzen:
Lieblingspfeil Nr. 205
Lieblingspfeil Nr. 212
Lieblingspfeil Nr. 215
Lieblingspfeil Nr. 216
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| Lieblingspfeil Nr. 224 |
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kopflastiger Pfeil
Ein eigentlich ganz gewöhnlicher Hin-
weispfeil auf den eigentlichen Eingang
eines Geschäftes ("der Eingang ist
nächste Tür") – allerdings mit einer
ungewöhnlich ausgeprägten Spitze,
die so dominant ausgeführt wurde,
dass man die Pfeilkörper-Linie leicht
nicht mehr als solche wahrnimmt und
so die Pfeilwirkung, statt durch die
Betonung der Spitze verstärkt zu wer-
den, eher abgeschwächt wird.
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| Kater mit Stars & Stripes |
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näher... und all' die, die meinen, dass
der Ausgang der Wahl eigentlich egal
sei, da der demokratische Kandidat
Kerry sich nicht doll vom republika-
nischen Präsidenten Bush unterschei-
den würde, übersehen, dass Bush
wesentlich extremer ist als der Main-
stream seiner eigenen Partei – und
der Vize-Präsident Dick Cheney ist
so konservativ, dass er meilenweit
von jeder politischen Mitte entfernt ist...
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| Lieblingspfeil Nr. 223 – links ein Detail |
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Pfeil mit Kommentar
Dieser Pfeil hat einen ironischen Kom-
mentar provoziert: "cool ey!! wat für
ein Pfeil..." – geschrieben gleich in die
Pfeilspitze.
Das der Pfeil so kommentiert wurde,
deutet darauf hin, dass er als "Kunst",
also nicht als Graffiti oder ökonomisch
motivierter Pfeil – und damit durchaus
richtig – begriffen wurde, denn dieser
Pfeil ist Teil einer Serie von immer
gleich aussehenden Pfeilen und damit
dann wohl eines "Projektes": vor-
produziert und dann verklebt... nicht
nur in Berlin. Siehe auch Einträge vom
17.04.2004 und 19.03.2004.
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| Ausschnitt aus der Einladung zu "Zeichnung vernetzt" |
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ausstellung Zeichnung vernetzt //
Drawing links, einer Gruppenausstellung
in der Städtischen Galerie Delmenhorst
mit 10 Zeichnern, ist, zwischen einer Ar-
beit von Heike Weber (links) und einer
vom William Kentridge, was von mir ab-
gebildet.
Meine Arbeit wird das erste Mal irgend-
wie als repräsentativ (oder/und in so
einer kleinen Abbildung noch was her-
machend) genug wahrgenommen, um
an so einer Stelle aufzutauchen.
Fühlt sich gar nicht so schlecht an...
Schade nur, dass der Titel der abgebil-
deten Arbeit falsch angegeben ist; sie
haben die "7" vergessen. Der richtige
Titel ist: "Say Hi to the 7 Possibilities
of Drawing".
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| Werbung für Zeichnung_04* |
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| Anzeige der "Deutsche Post / World Net" – oben ein Detail |
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| Die "Deutsche Post / World Net" fordert in dieser ganzseitigen Printanzeige alle auf: "Jetzt zeichnen!" Und damit auch wirklich alle Bescheid wissen, wird jeder angerufen (siehe Bild) und bekommt die wichtige Botschaft persönlich übermittelt – schließlich kostet der Post die Telefoniererei ja fast nix. |
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| Lieblingspfeil Nr. 222 |
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Sehr seltene Pfeilspitze
Dieses tag mit Pfeil auf einer Wand-
verkleidung eines U-Bahnzugangs ist
fast vollständig weggewaschen worden
und kaum mehr zu erkennen... mit
etwas digitaler Bildbearbeitung ist
aber eine Abbildungsqualität zu er-
reichen, die ausreicht, die Machart
dieser ungewöhnlichen Pfeilspitze
zu verdeutlichen.
Die zweifarbige Skizze nach der Pfeil-
spitze macht die Produktionsweise
hoffentlich noch nachvollziehbarer.
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* | Weitere Beiträge der Reihe: Werbung für Zeichnung_02 Werbung für Zeichnung_01 |
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| Ausschnitt aus einer Werbung für die deutsche Kriegsgräberfürsorge |
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das links (im Ausschnitt) zu sehende
Motiv in einer Postfiliale in Braun-
schweig gesehen, nett in einem post-
gelben Rahmen präsentiert.
Ich war sofort begeistert: so bedeu-
tungsvolle Striche sieht man selten!
Ich fotografierte die etwa A3 große
Werbung für die Kriegsgräberfürsorge
mitsamt dem schönen Rahmen und
hatte meinen Beitrag für den nächsten
Weihnachtsbasar ("Preiswerte Kunst
von ambitionierten Studenten für Ihren
Gabentisch!") der Kunsthochschule.
Vieles wurde an den zwei Basartagen
verkauft – aber mein Foto von den
gerahmten bedeutungsvollen Strichen
fand – zu meiner Überraschung – kei-
nen Anklang.
Links ist jetzt aber kein Ausschnitt aus
dem Foto von damals zu sehen, son-
dern ein Scan einer vor ein paar Tagen
in der FAZ erschienenen Anzeige...
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| Lieblingspfeil Nr. 221 |
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Tütenpfeil
Das Logo der Innung der Fachbetriebe
auf einer Bäckertüte lässt eher an einen
Aufzack als an einen Aufschwung den-
ken... und der weiß stehengelassene In-
nenraum der Pfeilspitze verunklart den
Pfeil, lässt zum Beispiel den Eindruck
entstehen, dass hier ein fallender Baum,
ein gefällter Baum im Fallen, dargestellt
ist.
Außerdem ist es erstaunlich, dass irgend-
wer freiwillig ein leicht auf's Eck gedreh-
tes Quadrat sich als Logo ausguckt: da-
mit verbindet man nichts Positives...
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| Lieblingspfeil Nr. 220 |
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Eingefasster Pfeil
Ein kleiner roter Pfeil in einem tag – ein-
gefasst, und so fein integriert, vom un-
teren Bogen eines "S".
Eben noch so auf dem Foto zu erkennen,
taucht rechts im Fenster der Erdgeschoss-
wohnung gerade ein Mann auf, der, nach-
dem er sein Fenster aufbekommen hatte,
rauszufinden versuchte, weshalb ich denn
"diese Schmierereien" fotografieren würde.
"Wenn ich Sie jetzt richtig verstanden ha-
be", meinte der Rentner am Ende unseres
Gesprächs, "fotografieren Sie als Pfeil-
Sammler jetzt Graffiti und tags, weil die
wirtschaftliche Situation im Bezirk so
schlecht ist, dass es kaum offizielle Pfei-
le, die auf kommerzielle Aktivitäten hin-
weisen, gibt?"
Ja, Pfeile taugen durchaus als Indikator
für die soziale und ökonomische Situation,
in der sie auftauchen.
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31. Juli 2004 |
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