Texte aus dem Jahr 2000
 
Pressespiegel 2000 spacer

Berichte über die Ausmalung des Treppenturm von Schloss Agathenburg

Stader Tagblatt am 29.11.2000
Stader Tagblatt am 01.12.2000
Stader Tagblatt am 27.06.2001 (Nachklapp)


29.11.2000 – Stader Tagblatt

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Neues Kunstwerk im Treppenturm von Schloss Agathenburg
Agathenburg. "Immer weiter" heißt eine raumfüllende Wandzeichnung, die Künstler Hannes Kater für den Treppenturm des Agathenburger Schlosses geschaffen hat. Der Öffentlichkeit wird sie heute um 19 Uhr erstmals vorgestellt. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit, die die architektonische Bedeutung des Turmes mit künstlerischen Mitteln im Innern hervorheben soll. In Ergänzung dazu gibt es bis Sonntag, 3. Dezember, im Herrschaftssaal des Schlosses eine Ausstellung mit Plänen und Entwürfen, an denen die Arbeitsweise des aus Berlin stammenden Künstlers verdeutlicht wird. Die Zeichnung im Treppenturm ist künftig während der Öffnungszeiten des Schlosses auf Dauer zugänglich: dienstags bis sonnabends 14 bis 17 Uhr, sonntags 10 bis 17 Uhr.

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01.12.2000 – Stader Tagblatt, Mechthild Kock

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Lauter merkwürdige Zeichen
Künstler Hannes Kater fabuliert mit Farb- und Filzstiften

Agathenburg. "Ich sammle Räume", schwärmt Künstler Hannes Kater am Mittwochabend im Agathenburger Schloss. Was er damit meint, ist ganz einfach: ihn faszinieren unterschiedliche Raumformen, reizen ihn zum Hineindenken von Kunstwerken, lassen seine zeichnerische Fabulierkunst entfalten.
   Was bei solchen Prozessen herauskommen kann, wird an einem Auftragswerk für das Turmtreppenhaus des Schlosses deutlich: an den gewendelten Wänden vom Untergeschoss bis unters Dach finden Betrachter jetzt viele anscheinend merkwürdige Zeichen – Pfeile, Wellen, Rädchen, Blätter, Aus- und Einstülpungen, Kringel, Köpfe und Gestalten, die alle ein Stück weit miteinander verbandelt sind.
   "Immer weiter" nannte der Stipendiat des Kunstvereins Hannover diese Arbeit, zu der er von der Kulturstiftung Agathenburg und dem Landschaftsverband beauftragt wurde.
Und Kater meint damit gleich mehrerlei: unmittelbar das AUf und Ab der Nutzer der Treppe, mittelbar das Auf und Ab der Schlossgeschichte, darüber hinaus auch, dass er selbst keine Arbeit einfach so beenden mag – immer weiter eben auch selbst darüber nachdenken möchte.
   Jeder Etage hat Kater eine eigene Farbe zugedacht – im Keller schwarz als Zeichen für Tod und Archivieren, dann dunkelblau für die Träume, die sich finden, cyan-blau für das ambivalente Leben mit all seinen Widersprüchen, und ganz oben, rot als Symbol für die Rationalität des Kopfes.
   Mit Gouache-Farben und speziellen Filzstiften hat Kater seine Ideen auf den Putz aufgetragen und dabei noch abgewandelt, was er zuvor entworfen hatte. Er bietet Betrachtern nun ein Bildprogramm, das einer Hieroglyphen ähnlichen Erzähltechnik folgt. "Man kann sie gar nicht wirklich entschlüsseln, sondern nur eine Einstiegshilfe geben", weiß Kater.
   Bevor der Künstler demnächst einem neuen Stipendium nach New York folgt, wird er hier und da noch weiterarbeiten, Weil er Lust hat, das Werk noch ein wenig fortzusetzen.
   Schlossbesucher haben unabhängig davon Gelegenheit, alles genau zu betrachten. Bis einschließlich Sonntag helfen ihnen beim Nachvollziehen auch noch die Entwurfszeichnungen, die der Künstler so lange im Herrschaftssaal ausstellt.


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27.06.2001 – Stader Tagblatt – Nachklapp

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Geschichten von Menschen und Dingen munter auf Treppenhauswände gezeichnet

Mit einer raumfüllenden Wandzeichnung hat der Berliner Künstler Hannes Kater (Foto links) vor einigen Wochen das Turmtreppenhaus im Agathenburger Schloss ausgemalt. Und seitdem nimmt er die Nutzer beim Auf und Ab auf den Stufen mit auf eine kleine Phantasie- und Assoziationsreise, bei der sich immer wieder neues entdecken lässt. Kater will diese Irritationen, weil er zunächst einfach meint: "ein Zeichen ist ein Zeichen und steht erst mal für nichts." Aber eigentlich erzählt er Geschichten – über die Beziehungen von Menschen, Tieren und Dingen, über Ereignisse und ihre Folgen, über Mathematik, Richtungen, Bewegungen und so weiter. Und mitten drin entdecken Betrachter dann durchaus auch mal eines der vielen "Croissants", die wie absichtslos verstreut erscheinen und vom Künstler "erfunden" wurden, weil sie – wie er sagt – auf dem Papier so nett und ein wenig französisch aussähen und eine schöne Gliederung mitbrächten. "Es gibt keine sichere Deutungsebene für die einzelne Zeichnung", erklärt Hannes Kater – und lässt die Betrachter damit zugleich allein, auf der Suche nach dem, was sie selbst für bedeutungsvoll halten und wie sie es dann deuten mögen. Aufschlussreich sind auch Katers Aussagen über die in seinem Werk auftauchenden Pfeile: "Pfeile darf man nicht zeichnen. Man muss sie malen. Gezeichnete Pfeile sind verquälte Pfeile – und wer mag die schon ...?" Das im Schloss in Agathenburg entstandene Auftragswerk von Hannes Kater ist während der Öffnungszeiten zugänglich: dienstags bis sonnabends von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 17 Uhr.

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